Das Wasserwerk
in Gossersweiler-Stein (Ortsteil Stein) liegt am Fuße des Feriendorf Eichwald
und bereitet Wasser für die Ortsgemeinden Silz, Münchweiler am Klingbach,
Gossersweiler-Stein und Völkersweiler auf. Das Trinkwasser wird über eine Länge
von rd. 1.600 Meter auf den Hochbehälter Stein (dieser befindet sich auf dem
Eichelberg zwischen den Ortsteilen Gossersweiler und Stein) befördert. Das
Wasserwerk wurde 2006 gemeinsam mit dem Wasserwerk in Eußerthal umfassend
saniert. Es entspricht dem Stand der Technik. Was nicht mehr dem Stand der
Technik entspricht, ist die Förderleitung auf den Hochbehälter Stein, die
mittlerweile rd. 100 Jahre alt ist und des Öfteren repariert werden muss. Schäden dort seit 2019 rd. 120.000 €, die
zudem das Ergebnis des Wasserwerks erheblich belasten, da die Reparatur nicht
aktiviert werden kann.
Des Weiteren verläuft die
Leitung unter dem Haus eines Anwohners hindurch.
Die
Wasserabteilung der VG-Werke hat eine eigene Planung erstellt, die mit
folgenden Zusatzleistungen externer Ingenieurbüros verfeinert und der SGD Süd
zur Genehmigung und zu Bezuschussung vorgelegt wurde. Darunter sind:
1)
Naturschutzfachlicher Beitrag (Büro LAUB Kaiserslautern)
2)
Baugrunderkundung Firma Roth & Partner, Annweiler am Trifels
3) Kampfmittelerkundung.
Außer den
vorgenannten Zusatzleistungen erfolgt die Projektierung der Maßnahme mit
eigenem Personal.
Die
Umsetzung der Maßnahme im Bereich Tiefbau erfolgt durch unser
Tochterunternehmen, die Trifelsinfrastruktur GmbH. Eine Ausschreibung der
Leistung, wie sonst üblich, ist hierbei nicht erforderlich, da es sich nach §
108 GWB um ein vergabefreies Inhousegeschäft handelt. Dies sind Aufträge, die an eigenständige juristische Personen, über die
der öffentliche Auftraggeber eine
Kontrolle ausübt „wie über eine eigene Dienststelle“ und die im Wesentlichen
(mehr als 80 %) Aufgaben ausführen, mit denen sie von diesem öffentlichen
Auftraggeber betraut wurden.
Auch eine Beauftragung im umgekehrten Fall
(beherrschter öffentliche Auftraggeber an beherrschende juristische Person) ist
möglich. Die unterschiedlichen Konstellationen, wann eine vergaberechtsfreie
Inhouse-Vergabe möglich ist, sind in § 108 Abs. 1-5 GWB geregelt.
Auch unter Schwester-Unternehmen, die von
derselben Mutter beherrscht werden, können Aufträge im Wege der Inhouse-Vergabe
vergeben werden.
Eine Inhouse-Vergabe ist auch möglich,
wenn das Unternehmen, an das der Auftrag vergeben werden soll, von mehreren
öffentlichen Auftraggebern gemeinsam beherrscht wird.
Die Vergabe von
Inhousegeschäften war eine der Hauptüberlegungen der Gründung der TI GmbH, da
dadurch erhebliche Ingenieurleistungen eingespart werden können und die organisatorischen
Wege zusätzlich verkürzt sind.
Neben der
Erneuerung der Wasserleitung verlegen wir zusätzlich eine neue resiliente
Stromversorgung mittels Erdkabel, rd. 400 Meter, um die Stromversorgung des
Wasserwerks auch bei Unwettern besser zu sichern. Selbstredend wird Leerrohr
für Steuerkabel ebenfalls mitverlegt.
Die
Gesamtkosten wurden unsererseits auf 750.000 € netto geschätzt und bei der SGD
zur Förderung eingereicht. Eine Zusage über wenigstens 40 %, wahrscheinlicher
60 % liegt insoweit mündlich vor. Darüber hinaus wurde die eingereichte
Projektskizze durch die SGD genehmigt. Demnach ist mit einer Landesförderung
von mindestens 375.000 € zu rechnen.
Beschlussvorschlag
Ausschuss:
Der Werkausschuss beschließt die Maßnahme wie oben beschrieben durchzuführen, die Werkleitung zu beauftragen die entsprechenden Anträge und mit Bewilligung der Förderung von mind. 40 % sogleich mit der Beauftragung der Trifelsland Infrastruktur GmbH zu beginnen.